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Eigentlich schätzt man Sergej Rachmaninow primär als Pianisten beziehungsweise Komponisten von Klaviermusik. Vielleicht auch noch als Sinfoniker. Aber wer kennt schon seine musikalischen Bühnenwerke? "Aleko" und "Der geizige Ritter" - wie im Brennglas zeigt Rachmaninow in seinen beiden Einaktern nach Vorlagen von Puschkin die zerstörerische Kraft menschlicher Gefühle. So ermordet Aleko in der gleichnamigen Oper (1893) die Mutter seines Kindes wie auch seinen Nebenbuhler. Der geizige Ritter wiederum, der einem weiteren Bühnenwerk Rachmaninows (1906) den Titel gab, bezahlt seine Gier und seine Machtfantasien mit dem Leben. Elemente der europäischen Operntradition, die Tonsprache der russischen Schule und sogar Spuren von Rachmaninows Bayreuth-Besuch lassen diese zwei Stücke zu einem besonderen Erlebnis werden. Das Münchner Rundfunkorchester und sein Chefdirigent Ivan Repušić freuen sich, ihr Publikum dazu wieder ins Prinzregententheater bitten zu dürfen, nachdem Pandemie-bedingt das für den 12. Dezember 2020 geplante letzte Sonntagskonzert nicht stattfinden konnte.